niedziela, 17 września 2023

8. September 2023 - Pamplona - Uterga

 Zuerst genieße ich noch den Luxus des Frühstücksbüffets. Schinken und Käse sieht man in Spanien zum Frühstück selten. Somit starte ich auch relativ spät auf die heutige Etappe. In der Stadt mache ich noch eine kleine Abkürzung die Zitadelle, bevor ich endlich wieder auf den Jakobsweg stoße. Tschüss, Pamplona. An der Universität und durch einen kleinen Park verlasse ich dir Stadt. Tschüss, Pamplona. Es war schön hier auf jeden Fall. Mit leichtem Wolkenschleier und Bergkette am Horizont geht es über die Bahn- und dann die Autobahnbrücke.

Kurz vor Cizur Menor treffe ich auf dem Anstieg zwei von meinen Mitpilgern noch von Biarritz. Wenn ich mich bloß an die Namen noch erinnern könnte. Ihr bin ich auch schon gestern an der Bushaltestelle begegnet und erfahren, dass sie sich in dem Schlamm zwischen Orisson und Roncesvalles den Fuß verletzt hat. Es freut mich zu sehen, dass sie heute wieder unterwegs ist und zwar in Begleitung des Engländers, der neben mir im Bus saß. Ich überhole sie nach wenigen Sätzen. Im Zentrum schaue ich auf die Temperaturanzeige bei einer Apotheke. Nicht mal halb zehn und schon schon 24 Grad. Ich glaube, ich sollte früher starten. La Cidreria? Ist das etwa das Cidre-Pendant zur Cerveceria? Die Spanier haben anscheinend für jedes Getränk eine spezielle Bar-Art. Diese hier ist aber auf jeden Fall noch geschlossen. Eigentlich würde ich gerne in die Kirche reinschauen. Die steht aber nicht direkt am Weg und es geht auch ziemlich weit nach oben. Ich habe dafür noch einige Kilometer von mir mit einigen Höhenmetern und möchte derzeit sparsam mit meinen Kräften haushalten.

Es geht sogar bergab fürs Erste. Gerade das tut aber jetzt meinen Beinen nicht besonders gut. Meine Schienbeine tun weh und das schon am Morgen. Zum Glück ist zumindest bald Schluss mit Asphalt, dafür aber jede Menge Fliegen fliegen hier in dieser ländlichen Umgebung rum. Fliegen fliegen Fliegen nach. 

Ich habe sehr schlechtes sehr schlechtes Gedächtnis, was Menschen angeht. Ich habe es gerade jetzt zusammengezählt. Von den Pilgern, mit denen ich unterwegs schon mal gesprochen habe erinnere ich mich gesichtsmäßig an sieben Personen und Namen weiß ich gerade mal von drei davon. Irgendwie ist es umgekehrt aber anscheinend anders, weil ich immer wieder erlebe, dass mich jemand erkennt. Ich weiß nicht, ob ich wegen dem Kreuz auffalle oder sonst auffällig bin ;) 

Die noch mit Getreide bedeckten Äckern erinnern mich total an die Strecke nach Santo Domingo de la Calzada vor fünf Jahren. Hier sind die Berge aber viel näher nicht im Nebel am Horizont. Und es gibt hier etwas mehr Bäume. Nach Santo Domingo sind wir damals dagegen im leichten Nieselregen gegangen. Irgendwie habe ich schon meistens Glück, was das Wetter auf meinen Jakobswegen angeht.

Entfernungstechnisch habe ich ja wirklich schon die Hälfte hinter mir allerdings die ganzen Höhenmeter die kommen erst in der zweiten Hälfte. 

Ab Guendulain beginnt der Aufstieg wohl auch auf Alto del Perdon. Bzw. die Ruinen dieses Guts sieht man aus einer Entfernung erst, wenn man das Wäldchen verlässt. Zariquiegi dagegen, die nächste Ortschaft, wo man eine Pause mache kann ist erst weit vor mir und noch wesentlich höher. 

Das nächste Stück renne ich von einem Schatten zum nächsten. Na ja, „renne“ ist übertrieben, aber es fühlt sich so an ;) Wie hat das neulich jemand in der Gruppe geschrieben? Es macht einen viel besseren Eindruck, wenn man stehen bleibt um zu filmen als wenn man in dem Schatten nur nach Luft schnappt. 

In Zariquiegi schaue ich kurz in die Andreaskirche und mache dann eine Lunchpause in der Bar. Eine kleine Stärkung vor dem Aufstieg auf Alto del Perdon. Eigentlich habe ich extra Ärmel für Sonnenschutz. Sie sind aber irgendwo tief im Rucksack vergraben, wo ich jetzt in der Mittagspause nicht dran komme. Worauf ich aber gestoßen bin, sind meine langen weißen Leggins, also habe ich sie jetzt zweckentfremdet. Und bin froh darüber. Der Aufstieg hat es in sich. Der Pfad wird schmäler und immer steiniger. Dazu kommen noch Stellen, wo er in voller Breite mit Wasser bedeckt ist. Mangels Ausweichmöglichkeit, denn beide Seiten sind dicht mit Büschen bewachsen, latsche ich einfach möglichst langsam um nur die Schuhe nass zu machen, mitten durch. Meine Schuhe erweisen sich zum Glück wieder als wasserfest, sehen aber nachher entsprechend aus. 

Und dann bin ich endlich so hoch wie die Windräder, auf die ich vorher erschrocken geschaut habe. Auf dem Pass gibt es auch den berühmten Pilgerdenkmal mit rostfarbenen Metalsilhouetten verschiedener Pilger. Ich mache ein Selfie mit dem Esel natürlich. 

Es bestätigt sich wieder, dass die Abstiege immer schlimmer sind als die Aufstiege. Nicht nur subjektiv, dass man sie mehr in den Knien spürt und das Ausrutschrisiko größer ist. Sie sind auch wirklich steiler, schmäler und steiniger. Von Alto del Perdon geht es über einen Kilometer lang über einen 18% Hang runter. Der Anstieg war laut meinem Komoot tatsächlich weniger steil. 

Kurz vor Uterga steht rechts vom Weg eine wunderschöne weiße Statue der Muttergottes. Sie wurde hier von einem Pilger aus Madrid aufgestellt, der hier erschöpft von der Überquerung von Alto de Perdon kurz davor war seine Pilgerreise abzubrechen, als er plötzlich ein Mädchen sah und es nach dem Namen fragte. Sie sagte „Maria“ und aus dem Gedanken an die Muttergottes schöpfte der Pilger neue Hoffnung. La Virgen de Irunbidea heißt einfach die Jungfrau der Straße von Pamplona. Vor der Statue liegen Blumen und Bilder. 

Heute ist übrigens Mamas Geburtstag. Neun Monate nach dem Fest des Unbefleckten Empfängnis feiern wir Marias Geburt. Perfekt passend gibt es in der Herberge, in der ich heute übernachte sogar eine kleine Hauskapelle mit einem wunderschönen Altar, der auch der Muttergottes gewidmet ist. 

Und ich feiere den Geburtstag mit einem Käsekuchen, der leider komisch salzig schmeckt. Am Abend gibt es aber dann noch wunderbares Gemeinschaftsessen. 






 In Cizur Menor schaue ich auf die Temperaturanzeige. Nicht mal halb zehn und schon schon 24 Grad. Ich glaube, ich sollte früher starten. Eigentlich würde ich gerne in die Michaelis Kirche reinschauen. Da geht es aber ziemlich weit nach oben und ich habe noch einige Kilometer von mir mit einigen Höhenmetern also ich spare die Kräfte



















Video hierzu: YouTube


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