Irgendwie habe ich diesmal fast den ganzen Weg keine Fotos gemacht, schaut euch die Strecke auf YouTube an.
In der Nacht haben wir glaube ich alle geschnarcht und ich
und die Renate sogar im Schlaf geredet. Ich wüsste gerne was. In der Früh
tauschen wir noch Telefonnummern aus, aber irgendwie geht der Kontakt doch
verloren. Habe ich in der Nacht etwas Blödes gesagt? Sowas ähnliches habe ich
vor 12 Jahren in Terradillos de los Templarios erlebt. Eigentlich haben wir uns
damals am Abend mit Erika und Güli verabredet, dass wir am nächsten Tag
zusammen nach Sahagun laufen. In der Nacht hat aber jemand geschrien, keine
Ahnung, wer von uns und in der Früh war die Erika weg, bevor ich aufgestanden.
bin und die Güli hat tief geschlafen und meine Weckversuche ignoriert. Auch den
Zettel mit meiner Telefonnummer. Einige Jahre später haben wir uns auf Facebook
gefunden, auf meine Frage, was damals passierte, bekam ich aber nie eine
Antwort.
Heute schummle ich ein wenig. nachdem ich mir auf YouTube die
Etappe angeschaut habe ist zumindest die erste Hälfte ordentlich zugewachsen,
also so wirklich nur ein schmaler Pfad von beiden Seiten eng mit Büschen und
Gras. Das sieht schon auf dem Frühlingsvideo so aus. Ich will mir gar nicht
vorstellen, wie es jetzt aussieht. Also fahre ich von Zubiri bis Zabaldika mit
Bus und laufe dann auf dem Fahrradweg bis nach Pamplona.
Von der Bushaltestelle geht zuerst nach Zabaldika rein, bergauf.
Nur um festzustellen, dass das gerade Schmarrn war. Oben gibt es zwar den Weg, aber
gerade diesen schmalen Pfad, den ich vermeiden wollte. Ich hätte irgendwo unten
bereits auf dem Fahrradweg abbiegen sollen. Die vom Komoot vorgeschlagene
Abbiegestelle auf den angeblichen Fahrradweg sieht aber noch absurder aus. Dann
laufe ich wohl ein Stück auf der Straße und dann soll es eigentlich einen
dedizierten Fahrradweg geben.
Zuerst schmiere ich mich aber noch gegen die Sonne ein, es
ist schon nach 10 Uhr. Der Wegweiser auf der Brücke zeigt 10 km nach Pamplona Puente
St. Magdalena. Dazu kommen dann noch ein Paar Kilometer durch die Stadt. Eigentlich
würde ich gerne die ganze Strecke laufen aber wie gesagt die zugewachsene
Etappe ist mir doch zu stressig. Eine Zeckenexpositionstherapie ist doch
irgendwie nicht meins und hier läuft sich doch perfekt.
Die Felsen auf dem anderen Ufer sehen sind nicht aus wie
Zähne, sondern ganze Gosche allerdings mehr nach einer Schlange aus als nach
einem Drachen. Und das Wasserrauschen im Grünen begleitet mich die ganze Zeit
und tut so richtig gut. Mit kleineren und größeren Wasserfällen ab und zu ist
es eine echte Augen- und Ohrenweide.
Irgendwann verlässt der Weg leider den Fluss und die Hitze
macht sich bemerkbar. Über eine Brücke kommt man dann wieder zu der Kirche der Heiligsten
Dreifaltigkeit in Arre. Der Weg durch die Vororte zieht sich dann aber doch
noch ein wenig. An einer Apotheke sehe ich die Anzeige: 23 Grad. Kaum zu
glauben. Irgendwie ist mir viel wärmer.
Kurz vor dem Zentrum wieder eine abenteuerliche Brücke. Was
haben die Spanier bloß mit den Brücken ohne Brüstung. Das Wasser ist trüb, ich
kann also die Tiefe nicht abschätzen, die Breite des Stegs reicht gerade mal
für 2 Personen und auf dem höchsten Punkt will sich direkt vor mir eine Gruppe
Mädels von allen Seiten fotografieren lassen.
In Pamplona schlafe ich in einem Hotel. Ich gönne mir heute ein bisschen Luxus: Dusche nur für mich alleine und kein Hochbett auf das ich hochklettern muss.
Zuerst begebe ich mich auf die Suche nach einem Micro-USB-Kabel, stoße dabei auf eine Blasmusik-Band auf dem Plaza del Castillo und auf ein Demo vor dem Rathaus. In der Kirche San Saturnino komme ich zwar zu Messe aber genauer gesagt bereits zur Wandlung. Ich laufe also bald weiter um zumindest den Rosenkranz in der Kathedrale nicht zu verpassen. Der Dom ist äußerst beeindruckend. Die Statue der Muttergottes im silbernen Strahlenkranz unter wunderschönem Baldachin. Jeden Abend gibt es hier auch einen zum Teil mehrstimmig gesungenen Rosenkranz mit Prozession durch das Hauptschiff.
Danach wage ich mich tatsächlich in die Tapas-Adresse der Stadt Bar Gaucho. Die ist stockvoll aber die Bedienung läuft trotzdem sehr fließend. Nachdem ich mir schon vorher das Menü im Internet angeschaut habe, nehme ich Jakobsmuschel mit Kartoffeln in Bechamel-Soße.Als ich aus der Bar mit meiner Tapa rauskomme, sind auch draußen alle Plätze besetzt. Jemand ruft aber plötzlich meinen Namen und die Damen winken mich zu ihrem Tisch. Ich sollte sie wohl kennen oder? Leider ist mein Personengedächtnis sehr schlecht. Ich freue mich aber über den freien Platz. Später finde ich noch eine weniger besuchte Tapas-Bar und probiere noch zwei weitere von diesen Mini-Gerichten. Diese Häppchen sind echt genial. Man kann verschiedene Sachen an einem Abend ausprobieren.
Kurz vor dem Hotel stoße ich noch auf eine geöffnete Kirche San Ignacio. Die Stille hier bildet einen wohltuenden Kontrast zu dem lauten Treiben der Stadt. Na gut, immerhin laufen hier heute keine Stiere durch die Stadt ;) 










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